Energieversorgung Beckum setzt auf innovative Wärmeversorgung – Sonden sammeln Erdwärme in 150 Metern Tiefe –Technikzentrale am 14. Juli angeliefert
Beckum. Wohlige Wärme im Winter, angenehme Kühle im Sommer: Das Neubaugebiet Kirchfeld in Vellern erhält derzeit von der Energieversorgung Beckum (evb) ein innovatives Wärmenetz nach dem Prinzip der Kalten Nahwärme. Am 14. Juli ist das Herzstück des Nahwärmenetzes in Vellern angekommen: Die rund 30 Tonnen schwere Technikzentrale steuert künftig die Versorgung der 30 Anschlussnehmer des Quartiers mit klimafreundlicher Wärme. Das rund fünf Meter breite und acht Meter lange Gebäude aus Betonfertigteilen wurde von der Firma Rekers im Auftrag der evb angeliefert. In den nächsten Wochen erfolgt der technische Innenausbau durch die beauftragten Fachfirmen.
Die neue Technikzentrale enthält dann Pumpentechnik, Rohrsysteme und eine Wärmerückgewinnungseinheit. Sie ist die Verbindung zwischen den Wärmeeinheiten in den Gebäuden und den Erdwärmesonden in 150 Metern Tiefe und steuert beide Elemente. Parallel dazu schließen die Fachunternehmen die bereits im Quartier verlegten Nahwärmeleitungen sowie die Erdwärmesondenleitungen an das neue Technikgebäude an. „Dieses hocheffiziente Wärmeprojekt in Vellern ist für uns ein wichtiger Schritt hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung“, sagt Dr. Daniel Dierich, Geschäftsführer der evb, und ergänzt: „Wir freuen uns, dieses innovative Konzept nun vor Ort zu realisieren – lokal, nachhaltig und mit einem klaren Mehrwert für die Menschen im Quartier.“ Die kalte Nahwärme in Vellern wird in Form eines Anlagen-Contractings betrieben: Neben den einmaligen Anschlusskosten zahlen die Verbraucher zukünftig lediglich den Strom für die Wärmepumpen und die gelieferte Wärme. Den Bau und die Wartung der Anlage und der Wärmepumpen übernimmt die evb. Die Arbeiten am Wärmenetz sollen im Herbst 2025 abgeschlossen sein.
Die „kalte“ Wärme des Erdreichs nutzen
Kalte Nahwärme – das klingt zunächst widersprüchlich. Bei diesem innovativen Wärmeversorgungskonzept wird mit Hilfe von Erdwärmesonden in einer Tiefe von 150 Metern die Wärme des Erdreichs aufgenommen. In dieser Tiefe liegen die Temperaturen das ganze Jahr über – unabhängig von der Witterung – relativ konstant zwischen 10 und 12 Grad – eine vergleichsweise „kalte“ Wärme. Es ist jedoch nur wenig Energie nötig, um diese Grundwärme später in den Gebäuden mithilfe von Wärmepumpen auf eine angenehme Raumtemperatur zu bringen.
Um dieses Konzept zu realisieren, hat die evb in der Tiefe Erdwärmesonden eingebracht. Das Trägermedium, eine frostbeständige Sole, nimmt die thermische Energie der Erde auf und bringt sie über ein geschlossenes Leitungssystem zu den Wärmepumpen der einzelnen Haushalte. Die Wärmepumpen verdichten die hingeleitete thermische Energie und heben sie auf ein höheres Temperaturniveau an. Wer dafür den Wärmepumpen-Tarif der evb nutzt, betreibt seine Wärmepumpe mit hundert Prozent Ökostrom und profitiert damit von einer emissionsfreien Wärmeversorgung. Auf Wunsch kann das System mit Sonnenenergie vom eigenen Dach unterstützt werden. Der Clou: An heißen Sommertagen funktioniert das System umgekehrt. Dann kann die verbaute Wärmerückgewinnungseinheit den Gebäuden Wärme entziehen und diese dem Erdreich über die Erdwärmesonden wieder zuführen. Die kalte Nahwärme ist damit Heizsystem und Klimaanlage in Einem.

Bildunterschrift: Herzstück für klimafreundliche Wärmeversorgung: Am 14. Juli hat ein Kran im Auftrag der evb die rund 30 Tonnen schwere Technikzentrale in das Neubaugebiet Kirchfeld in Vellern eingehoben. Sie steuert künftig das innovative Nahwärmenetz der evb auf Basis kalter Nahwärme. (Quelle: Energieversorgung Beckum, zum Abdruck frei)
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